Foucault hat sich ziemlich schnell von den Geschehnissen im Iran distanziert, als das ganze Ausmaß des Khomeini-Schreckens bekannt wurde. Er verneinte, dass dem Aufstand von Beginn an schon der Geist des Mullah-Regimes innewohnte.
Foucault sah übrigens damals schon, dass das Problem des Islam als einer “politischen Kraft” für die nächsten Generationen noch von großem Belang sein werde.
Ansonsten sehe ich gängige Formulierungen wie “Hamas/Hizbullah/Al-Qaida”, also dass all diese Gruppen beliebig miteinander ausgetauscht werden können, von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen als nicht zielführend an.
All die Organisationen trennt mehr als sie eint. Und wenn man sie nur deshalb in eine Kategorie steckt, weil sie sich in irgendeiner Form als islamisch und antizionistisch verstehen, dann ist das recht mau.
Dass Butler, die ich ansonsten schätze, beide Organisationen als “links” bezeichnet, ist selbstverständlich grober Unfug. Auch wenn die Hizbullah, vor allem in den 80ern und frühen 90ern Elemente leninistischer Parteistrukturen übernahm.
Mir drängt sich jedoch beinahe der Eindruck auf, dass manche diesen ihren Unsinn begrüßen, um nun ein Totschlagargument gegen sie in der Hand zu haben.